25.08.2021
Fritz Loy erhält Ehrenbrief des Bezirks Mittelfranken

Seit seinem zwölften Lebensjahr interessiert sich der nun 72-jährige Fritz Loy für Heimatgeschichte. Dieses sechs Jahrzehnte währende Interesse wurde nun durch einstimmigen Beschluss des Bezirkstags von Mittelfranken mit dem Ehrenbrief gekrönt. Bezirkstagspräsident Armin Kroder überbrachte die Auszeichnung, die sich auf einen Antrag der Fraktion „Freie Wähler / Franken“ begründet.

ANSBACH/LANDERSDORF – Die im Thalmässinger Ortsteil Landersdorf stehende, originalgetreuen Rekonstruktionen eines Steinzeit- und eines Keltenhauses sowie eines Bajuwarenhauses samt frühgeschichtlichem Garten mit alten Getreidesorten zeigen das Leben und Arbeiten der frühen Siedler. Um dieses Projekt zu verwirklichen und für alle Menschen kostenlos erlebbar zu machen, brachte Fritz Loy nicht nur die Idee und zahlreiche, ehrenamtliche Arbeitsstunden ein, er stellte darüber hinaus eigenen Grund und Boden zur Verfügung. Bezirkstagspräsident Armin Kroder würdigte dabei nicht nur seinen Blick in die Vergangenheit. Nach 36 Jahren im Gemeinderat und 30 Jahren im Kreistag sei sein Wirken in der Kommunalpolitik auch immer aktiv nach vorne gerichtet gewesen: „Was bringt die Gemeinde, was bringt den Landkreis voran.“ Wenn man dies zusammen mit dem weiteren Engagement wie etwa bei der Rechtlergemeinschaft, dem Posaunenchor und der evangelischen Jugend sowie der Freiwilligen Feuerwehr zusammenzähle, wisse man, wie viele Abende der Woche verplant gewesen seien, fährt Kroder fort.

„Fritz Du hast das Wort Biolandwirtschaft verwendet, als es vor Jahrzehnten noch negativ besetzt war. Du hast über Nachhaltigkeit gesprochen, als man dieses Wort noch gar nicht kannte. Du bist ein Vordenker, ein pragmatischer Macher und unruhiger Geist.“, berichtet Walter Schnell, der nicht nur als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler den Antrag zur Verleihung einreichte, sondern auch Grüße als Vertreter des Landkreises überbrachte. Als zwölfter Bürger des Landkreises Roth werde ihm diese seltene Auszeichnung zuteil. Der Landkreis sei stolz auf Bürger vom Schlag eines Fritz Loy. Die dritte Bürgermeisterin Eva Dorner würdigte seine innovativen Ideen und wilden Wortbeiträge im Marktgemeinderat, in dem er bis 2020 saß und stets das Wohl der Gemeinde im Blick gehabt habe.

Auch Bundestagskandidat Felix Locke zeigte sich von dieser einmaligen Lebensleistung beeindruckt. „Wenn wir unsere Geschichte und die Lebensrealitäten unser Vorfahren vergessen, können wir für unsere Zukunft keine Lehren daraus ziehen. Fritz Loy hat nicht nur durch sein jahrzehntewährendes, politisches Wirken im Gemeinderat und Kreistag Akzente gesetzt, sondern aus einem Traum, ein lebendiges, begreifbares Geschichtsdorf erschaffen.“

Fritz Loys erster Dank galt seiner Frau Annemarie, die ihn stets unterstützt habe. Das erste Projekt, das Mittelalterhaus, sollte ursprünglich abgebrannt werden. Aus den Überresten wollte man zusammen mit der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg Erkenntnisse ziehen. Doch es kam anders, denn weder Loy noch die anderen Projektbeteiligten brachten es übers Herz. So sei die Idee entstanden, mehrere Epochen zu zeigen, so Loy. Das Ergebnis sei das heutige Geschichtsdorf, das noch lange nicht fertig sei. Man habe bereits Gedanken für Erweiterungen.