11.05.2021
Situation der pflegenden Angehörigen in Bayern am Internationalen Tag der Pflege 2021

PM 42 / 2021 PPB (mit freundlicher Genehmigung der Geschäftsstelle)

Zum Internationalen Tag der Pflege am 12.05.2021 nimmt der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Herr Prof. (Univ. Lima) Dr. Bauer MdL, zusammen mit dem Medizinischen Dienst Bayern (MD Bayern) und dem Zentrum für Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Erlangen an einer Online-Pressekonferenz zum Thema GESUNDPFLEGEN in BAYERN teil. Dabei werden erste Ergebnisse der Studie zur „Situation pflegender Angehöriger in Bayern“ vorgestellt. Beginn der digitalen Veranstaltung am 12.05.2021 ist um 11 Uhr; Informationen zu Programm und Teilnahme findet man auf den Internetseiten des MD Bayern (www.mdk-bayern.de).

„Die aktuelle Studie der Erlanger Versorgungsforscher, Herr Prof. Gräßel und Frau Dr. Pendergrass, kommt zu dem Ergebnis, dass 86 % der pflegenden Angehörigen die Pflege auch als Zugewinn empfinden. Diese Daten sind aus meiner Sicht für alle pflegenden Angehörigen von großer Bedeutung und geben Zuversicht. Daher setzte ich mich nachdrücklich dafür ein, dass diese neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse in die tägliche Praxis der Pflegeberatung integriert werden!“ betont Dr. Bauer.

„Pflegende Angehörige sind unser größter Pflegedienst und verdienen von Staat und Politik volle Anerkennung und Unterstützung. Gerade die Corona-Pandemie - 2 - hat mehrfach und eindrucksvoll verdeutlicht, dass die Gruppe der pflegenden Angehörigen noch immer leicht übersehen wird. Bestes Beispiel war und ist die Einordnung der pflegenden Angehörigen in die unterschiedlichen Prioritätsgruppen bei der Impfung. Und aktuell ist vom Bundesgesundheitsministerium zu hören, dass im Jahr 2020 pandemiebedingt – im Vergleich zum Vorjahr – bei den Pflegekassen 21,1 % weniger Leistungen für Tages- und Nachtpflege sowie 12,3 % weniger für Kurzzeitpflege abgerufen wurden. Das lässt aufhorchen!“ so der Pflegebeauftragte.

„Meine Forderung als Patienten- und Pflegebeauftragter der Bayerischen Staatsregierung ist, dass pflegende Angehörige mehr Mitsprache bei Entscheidungsprozessen erhalten müssen und durch eine einheitliche, starke Stimme unterstützt werden sollten. Zum Beispiel mit einem eigenen Verband“, betont Dr. Bauer. „Die neuen Erkenntnisse aus Erlangen zeigen, dass die Schwerpunkte der Pflegeberaterinnen und -berater noch geschärft werden könnten und sollten. Der Schlüssel zu guten Leistungen im Bereich der Pflege ist aus meiner Sicht ganz klar eine sachkundige und ausführliche Beratung, die immer am einzelnen Menschen orientiert sein muss. Pflegeberaterinnen und –berater leisten eine enorm verantwortungsvolle gesamtgesellschaftliche Arbeit, für die ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte. Genauso wie mein aufrichtiger Dank an das Zentrum für Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Erlangen sowie den MD Bayern geht!“

„Ich bin überzeugt, dass wir nur dann in der Pflege gemeinsam vorankommen, wenn die Ergebnisse der Wissenschaft in die tägliche praktische Arbeit von unterschiedlichen Akteuren des Gesundheitswesens aufgenommen und umgesetzt werden. Die pflegenden Angehörigen sind das Rückgrat unseres Pflegesystems. Zuhause von einer nahestehenden Person versorgt und gepflegt zu werden, entspricht dem Wunsch der meiste Pflegebedürftigen. Daher ist der Erhalt der familialen Pflegekapazitäten in unserer Gesellschaft von herausragender Bedeutung. Pflegeberatung dient nicht nur als Informationsquelle, sondern zielt darauf ab, eine gute und stabile Versorgung in der eigenen Häuslichkeit zu entwickeln und umzusetzen. Hieran sollten wir uns am Internationalen Tag der Pflege erinnern und uns gemeinsam dafür einsetzen!“ bekräftigt der Beauftragte.